Dienstag, 2. November 2010

Tierpark in Berlin (Oktober 2010)


Der Tierpark in Berlin sollte uns, als Zoo-Bummler, auf unserer Liste nicht fehlen und so fuhren wir am 31.10.2010 nach Friedrichsfelde, um uns ein Bild eines der beiden Hauptstadt-Zoos zu machen.
Der Tierpark bietet einen eigenen Parkplatz an, der mit 4 € pro Tag zu bezahlen ist und der ca. 150 m vom Eingang entfernt liegt.
Schon bevor man an die Kassen gelangt, passiert man das „Bären-Schaufenster“ – ein zur Straße gelegenes Gehege für zwei Schwarzbären. Ob die Bärchen gerne direkt an einer viel befahrenen Straße leben oder nicht sei dahingestellt (angeblich sind die Scheiben des „Schaufensters“ aber so dick, dass die beiden kaum etwas vom Lärm mitbekommen), ein schöner Ausblick ist vermutlich auch etwas anderes, aber die Idee, so einen ersten Eindruck der Gehege zu bekommen, ist soweit ganz gut.
Der Eintritt ist mit 12 € normaler Durchschnitt in Deutschland, eher sogar schon im unteren Mittelfeld für einen Zoo in dieser Größe (mit 160 Hektar Fläche ist es der größte Landschaftstiergarten Europas).
Diese macht sich über den gesamten Tierpark hinweg auch sehr bemerkbar. Alles ist weitläufig, in eine wunderschöne Parkanlage eingefasst und wir hatten den Eindruck, dass die Besucher sich selbst in volleren Monaten nicht durch ein Gedrängel schieben müssen.
Einen Parkplan für 3,50 € kauften wir uns nicht, sondern verschafften uns anhand der großen Infotafeln erst einmal einen groben Überblick und stießen zunächst auf das Eisbären-Gehege.
 
Dieses machte eigentlich einen sehr guten Eindruck, denn es wirkte recht groß im Vergleich zu anderen Eisbärengehegen die wir bereits sahen.
Ein Bär zog genüsslich seine Bahnen im "Swimmingpool", der andere relaxte auf den Felsen. Hier hielten wir uns sehr lange auf, da wir von dem seine Runden drehenden Pelztier nicht genug bekommen konnten.

Über Kühe, diverse Vogelvolieren, Schweine, Pferde und Esel, die wirklich schöne Gehege hatten, gelangten wir zu den Raubtieren. Was wir da sahen konnten wir zunächst gar nicht glauben.
Das Alfred-Brehm-Haus erinnert sofort an das ehemalige Raubtierhaus im Leipziger Zoo...dieses wird dort allerdings nur noch als Anschauungsobjekt genutzt, wie es NICHT mehr sein sollte. In Leipzig leben in den ehemaligen Raubtierkäfigen mittlerweile nur noch kleine Affen, die mehrere miteinander verbundene Käfige nutzen können.

Im Tiergarten allerdings leben in diesen Käfigen noch alle Arten von Raubkatzen. Im Innenteil des Hauses haben sie eine Gitterwand vor sich, Fliesen an den Wänden und dem Boden und einen so winzigen Raum, dass man sich selber nicht vorstellen möchte, darin auch nur etwas länger eingesperrt zu sein. Anscheinend, wie eine Tafel verlauten lies (wir wissen nicht, wie alt diese ist), wurden die Käfige im Nachhinein noch um einen Auslauf nach draußen erweitert, der allerdings ebenfalls viel zu klein ist.
Wir liefen an Tieren vorbei, die sich gegen die Eingangsluken warfen oder andere - immer gleiche - Verhaltensweisen zeigten.

Anscheinend verbietet der Denkmalschutz des Hauses, dass an den Anlagen etwas verändert wird. Vielleicht sollte man dann über eine Änderung der Tiere innerhalb der Anlagen nachdenken.
Einzig die Löwendame lag in einem Freigehege und die Geparden hatten ein größeres Terrain. Dieses wurde bei der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten nachträglich gebaut.
Angeblich soll auch die Anlage der Tiger vielversprechend sein, die sahen wir nicht mehr, wir verließen fluchtartig dieses Gebäude.

Auf unserem weiteren Rundgang kamen wir dann allerdings nur noch ausschließlich an ansehnlichen Gehegen vorbei. Immer ein persönliches Highlight: die Pinguine.


 
Auch die Elefantenanlage machte einen guten Eindruck.



Was uns noch auffiel - in diesem Zoo fanden wir unheimlich viele unterschiedliche Affenarten und -gehege. 



 
Wunderschön auch - mitten im Park befindet sich das Schloss Friedrichsfelde, welches man ebenfalls besichtigen kann. 



Besonders positiv aufgefallen sind uns die niedlichen Präriehunde sowie das Nashorn, welches mit seinem wirklich beeindruckenden Körpergewicht erstaunlich schnell sein kann - eine solche Beweglichkeit hatten wir bisher noch in keinem Zoo bei keinem Nashorn gesehen.



Generell hat der Besucher nicht unbedingt das Gefühl, sich in einem Zoo zu befinden - eher in einem großen Park. Vor allem im Herbst sieht das natürlich sehr schön aus:


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der allgemein sehr positive Eindruck durch zwei Dinge nachhaltig getrübt wurde: Das Raubtierhaus (in dem wir uns kaum aufhalten mochten) sowie die relativ unnatürlich gestalteten Abgrenzungen der Tiere mit immer ähnlichen grünen Metallzäunen. Das hatten wir beispielsweise in Emmen oder Leipzig schöner gesehen.

Unsere Bewertung: 

1 Kommentar:

  1. Der Tierpark ist auch mein Favorit. Ich find ihn einfach besser als den Zoologischen Garten am alten Hauptbahnhof, weil er einfach natürlicher Wirkt und die Tiere sehen relaxter aus irgendwie. Da gehe ich auch gern mti meinen Kindern mal rein.

    AntwortenLöschen